Foto des späten Maradona

Neu im Kino: Die Wunder der Kulturschaffenden

Sie nannten ihn Mücke

Ein wohlbeleibter, drogenabhängiger Ex-Fußballstar strandet auf der Suche nach Halt in einem sozialistischen Regime und nimmt die gelegentliche Hilfe des Staatschefs dankend an. Er merkt nicht, dass dieser nur seine Bekanntheit und seinen teilweise noch vorhandenen Ruhm zu PR-Zwecken nutzen will. Daher stimmt er auch einer Entziehungskur und einem historischen Fußballmatch zu. Um den ehemals gefeierten Profi soll ein Team gebildet werden, das sich mit einer Auswahl aus dem gehassten und minderwertigen kapitalistischen System messen soll.

Fußball ist allerdings leider nur eine Randsportart in dem sozialistischen Staat, aber es gibt eine Vielzahl guter Sportler, wie Boxer, Volleyballspieler und Leichtathleten. Deren motorische und athletische Vorzüge (Sprungkraft, Zweikampfverhalten, Schnelligkeit etc.) sollen nun für den Fußballsport nutzbar gemacht werden. In einem wissenschaftlich geplanten und bis aufs Kleinste durchorganisierten Trainingslager bekommt auch der dicke Ex-Profi wieder Spaß am Fußball und scheint den Drogen abzusprechen. Der Fußball wird zudem guter Freund der artfremden Spitzensportler.

Nach kurzer Zeit ist alles bereitet für ein denkwürdiges Fußballspiel und die Motivation des sozialistischen Teams wird durch das Prämienversprechen einer Reise ins kapitalistische Ausland durchaus gesteigert. Es kommt zum großen Showdown. Doch eiderdaus, der große Mittelfeldregisseur fehlt und hat sich in der letzten Nacht ordentlich zugekokst. Es gelingt den Verantwortlichen allerdings ihren Star aufzutreiben und ihm zu erklären, wer er ist und warum er nun spielen soll. Das Spiel ist schon mitten im Gange und die Kapitalisten führen deutlich, als der Ex-Profi, auf der Fahrt ausgenüchtert, die Szenerie betritt. Schnell findet er ins Spiel und es sieht alles so aus, als ob er der Partie noch eine Wende geben könnte.

Tut er aber nicht, so dass der Sozialismus das Duell der Systeme auf dem Sportplatz verliert. In einer Überreaktion beginnt daraufhin ein Atomkrieg. […]

Deutschland/Italien 2004, 88 Minuten, Darsteller: Bud Spencer, Raimund Harmstorf, Ottaviano Dell'Acqua, Enzo Santaniello